Wege aus der Bildungskrise

Online-Diskussionsrunde mit

  • Nicole Gohlke (Moderation, MdB)
  • Naomi Hinkel (Stadtschüler*innenvertretung München),
  • Margarita Kavali (SDS Bayern)
  • Dr. med. Anita Störmann (Elternbeirat Grundschulen München)

Seit über einem Jahr leben wir in der Pandemie und gerade Schülerinnen und Schüler, Studierende, Eltern und Lehrkräfte haben tagtäglich damit zu kämpfen. Denn Lernen und Lehren wird zum Kraftakt. Die Coronakrise ist längst zur Bildungskrise geworden. Die Versäumnisse der Bundes- und Landesregierung verschärften noch dazu die Schieflage und Ungerechtigkeiten im gesamten Bildungssystems.

Über Wochen und Monate sind Schulen und Hochschulen geschlossen, weil Hygienekonzepte, mobile Luftfilter und Test fehlen. Abschlussklassen schlagen Alarm, da sie den Prüfungsstoff kaum bewältigen können. Und Kinder aus armen Familien werden im Homeschooling abgehängt, weil sie keine Unterstützung beim Lernen haben und ein ruhiger Raum fehlt, ganz zu schweigen von einem eigenen Laptop und Internet. Insbesondere die ausbleibende Sprachförderung verstärkt Bildungsnachteile, die Auswirkungen auf den gesamten Schulerfolg haben können.

Wer arm ist, erkrankt nicht nur häufiger an Covid-19, sondern wird auch vom Bildungssystem benachteiligt. Immer noch hängt gerade in Deutschland der Schulerfolg überdurchschnittlich von der sozialen Herkunft ab. Von der Kita bis zum Studium wird knallhart aussortiert. Schülerinnen und Schüler aus gut betuchten Elternhäusern viermal häufiger aufs Gymnasium als jene von Facharbeitern. Das setzte sich an den Hochschulen fort: Während fast 80 Prozent der Akademikerkinder studieren sind aus Arbeiterfamilien gerade einmal 27 Prozent.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Es mangelt an Lehrkräften und Erzieherinnen, Ganztagsschulen und Frühförderung. Allein in Bayern fehlen rund 4.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie 30.000 Kita-Fachkräfte. Bei den Ganztagsschulen belegt der Freistaat im Bundesländervergleich nur den zehnten Platz. Das BAföG erreicht nur noch rund ein Zehntel der Studierenden und das durchschnittliche Einkommen liegt unterhalb der Armutsgrenze. Ohne Geld von den Eltern und Nebenjob ist ein Studium heute kaum mehr möglich.

Das ist unsozial und nimmt armen Kindern, Schüler*innen und Studierenden ihre Zukunftschancen. Wir wollen das Land aus der Bildungskrise holen und für die jetzige und weitere Generationen Chancengleichheit schaffen. Denn Bildungsgerechtigkeit gibt es nur mit LINKS.

Wie sie gemeinsam gelingen kann diskutiert Nicole Gohlke mit Naomi Hinkel (Stadtschüler*innenvertretung München), Margarita Kavali (SDS Bayern) und Dr. med. Anita Störmann (Elternbeirat Grundschulen München)

Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/85759777148

Meeting-ID: 857 5977 7148

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