Linken-Spitze trifft Bosch-Betriebsräte in München Berg am Laim

Vor dem Hintergrund der angedrohten Schließung des Bosch-Werks in München Berg am Laim haben die Spitzenkandidatinnen der LINKEN heute bei einem Vor-Ort-Termin mit dem Betriebsrat der Belegschaft den Rücken gestärkt und scharfe Kritik an der Konzernleitung geübt.

Janine Wissler, Spitzenkandidatin im Bund, erklärt: „Das Management nutzt den Klimaschutz als Vorwand für einen Sparkurs auf Kosten der Beschäftigten. Die angekündigte Standortverlagerung in Billiglohnländer und ein Arbeitsplatzabbau sind verantwortungslos. Statt frühzeitig und sozialverträglich auf die Produktion neuer Antriebstechnologien umzustellen, setzt die Chefetage hinter vorgehaltener Hand auf Kahlschlag und Weiter-so. Während die E-Mobilität anderswo längst zum Standard gehört, hat die deutsche Automobilindustrie über Jahre den ökologischen Wandel hinausgezögert. Die Beschäftigten sollen dafür nun die Zeche zahlen. Eine solche Ideenlosigkeit und Profitgier sind erschreckend.“

Die Spitzenkandidatin der bayerischen LINKEN Nicole Gohlke ist überzeugt: „Wir können die Industrie auf Zukunft programmieren und dabei Arbeitsplätze sichern. Anstelle einer Schließungswelle müssen die Produktionslinien in den Werken umgerüstet und die Beschäftigten weiterqualifiziert werden. Die deutsche Automobilindustrie boomt trotz Krise. Die Rekordgewinne müssen aber auch in den sozial-ökologischen Umbau fließen und nicht in die Taschen der Manager und Aktionäre. Als LINKE fordern wir einen Transformationsfonds über 20 Milliarden Euro insbesondere für die Autozulieferindustrie. Im Gegenzug müssen Arbeitsplätze erhalten und die Mitbestimmung der Betriebsräte und Belegschaften garantiert werden.“

Ferhat Kirmizi, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender am bedrohten Standort, mahnt: „Die gut qualifizierten Arbeiterinnen und Arbeiter halten Bosch immer die Stange und haben eine Perspektive im Unternehmen verdient. Das Werk in Berg am Laim gehört zum Stadtteil und muss bleiben. Ich frage mich, was die Landesregierung eigentlich gerade macht, denn von denen ist bisher nichts zu vernehmen. Sie sehe ich in der Pflicht, alles für den Erhalt der Arbeitsplätze zu tun. Mit diesem Testballon darf die Konzernleitung nicht durchkommen, sonst ist das ein Freifahrtschein für die gesamte Branche.“

Auf dem Foto: Nicole Gohlke, Münchner Kreisvorsitzende und Spitzenkandidatin DIE LINKE. Bayern, Michael Ziegler, Betriebsrat, Ferhat Kirmizi, stellvertretende Betriebratsvorsitzender, Janine Wissler, Vorsitzende und Spitzenkandidatin DIE LINKE zur Bundestagswahl, Sascha Wojtkowski, Gewerkschaftssekretär IG Metall

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